Wettbewerb Butenstadt, Borken

Die drei Grundstücke haben eine städtebauliche interessante Lage, sind aber durch die neue Wegeführung in ihrem Zuschnitt eingeschränkt. Gerade das Grundstück 3 bietet einen unverbaubaren Blick auf den Ausläufer des Stadtparks, birgt aber aufgrund der Größe und der Erschließung auch Einschränkungen.

Ein wichtiger Entscheidungsfaktor für das Quartier war die Festlegung des kleinsten gemeinsamen Nenners, um diesen dann auf allen drei Grundstücken platzieren zu können. In den letzten Jahren und Jahrzehnten sind zusammenhängende größere Einheiten im Innenstadtbereich entstanden, die für sich einen Mehrwert für die Stadt Borken geliefert haben. Für die neue Vorstadt war uns eine Struktur in kleinerem Maßstab wichtig. Um der alten Stadtmühle Tribut zu zollen, sollten die Einheiten mit dem klassischen westfälischen Giebel in seiner modernen Interpretation ausgeführt werden.

Das nun entstandene Ensemble aus sieben schmalen, 3 ½ -geschossigen Giebelhäusern bringt sich harmonisch in die umgebende Stadtbebauung ein. Durch das Wechselspiel von giebelständigen und traufständigen Fassaden kommunizieren die Gebäude miteinander, wobei der prägnante Glasgiebel jeweils den Blick Richtung Stadtpark oder historischer Innenstadt öffnet.

Die Gebäude weisen eine hohe Eleganz in Ihren Proportionen auf – sind die Einheiten doch lediglich 7m breit. Durch die Kombination der in der Breite einheitlichen Grundkörper bieten sich verschiedene Nutzungsmöglichkeiten innerhalb der Planung an – von der klassischen Wohnung, über das Maisonette, von dem kleinen Ladenlokal bis hin zur anspruchsvollen Gastronomie.

Jede Ansicht hat ihre eigene Stärke. So zeigen sich die zur Aa-Seite flankierenden Giebel in ihrer transparenten Ausführung und der Bereitstellung von großzügigen Dachterrassen, um den einmaligen Blick auf das Stadtzentrum und den Park zu genießen.

Flankiert wird der Giebel durch eine zweireihige Ausführung von intensiv begrünten Pflanzelementen, die optisch hochwertig in die Fassade eingesetzt werden, um eine einheitliche und gleichmäßige Optik sicherzustellen. Hierdurch erhält dieser Fassadenbereich eine eher horizontale Ausrichtung.

Zwischen den Gebäuden finden sich die urbanen Fassaden, mit großzügigen Schaufensterflächen im Erdgeschoss und der klassischen Lochfassade im Obergeschoss. Durch die einheitliche Materialwahl wird die Klarheit der Geometrie, des gewählten Giebels, unterstrichen, ohne zu monoton zu wirken.

Um den Gedanken des Ensembles gerecht zu werden und nicht nur den Eindruck von drei gleichwertigen Gebäudekörpern zu erzeugen, ist die Außengestaltung der Umgebung entscheidend.

Der Autoverkehr wird in den Schattenwürfen der Gebäude abgebremst, der Raum wahrnehmbar auch für den PKW-Nutzer. Materialwechsel in Verbindung mit klarer Linienführung und einheitlichen Stadtmöbel tragen zur Beruhigung bei.

Bei der Planung der Außenflächen ist Wert daraufgelegt worden, dem Besucher Rundgänge anzubieten und auf Sackgassen zu verzichten. So entsteht ein Umfließen der Gebäude und schafft die weiche Wegverbindung zwischen Innenstadt und Stadtpark.

Eingebettet in die sehr attraktive und aufwertende Planung der umliegenden Uferpromenaden bietet der Beitrag das letzte Puzzle-Stück, um Borken in eine spannende Zukunft zu führen, die durch attraktive Erlebnisarchitektur, hochwertige Platzgestaltung, hervorragende Gastronomie und exklusive und innovative Ladenlokale den Besucher zum Verweilen einlädt.

Durch die Umplanung des Mühlenareals ergibt sich nun die Chance, die historische Bedeutung der Butenstadt wieder zu betonen, der Vorstadt wieder ein Bild zu geben, welches die nächsten Jahrzehnte die östliche Einfahrt in die Innenstadt prägt.