Mehrfamilienhaus
Bei einem neuen Projekt gibt es viele Grundvoraussetzungen. Mal sind es finanzielle, mal bautechnische Notwendigkeiten und manchmal Vorgaben durch Bebauungspläne und die umgebende Bebauung. In diesem Fall hatten der Bauherr und wir mit der Stadt Vreden von Anfang an einen Partner an der Seite, der die städtebaulich prägende Ecksituation aufwerten wollte.
Bei diesem Projekt war der Zuschnitt des Grundstücks eine echte Herausforderung. Hatte das Grundstück mit einer Länge von 30,00 m durchaus Potential für ein großzügiges Wohn- und Geschäftshaus, so wies die Grundstücksfläche auf über einem Drittel nur eine Breite von knapp 10,00 m auf.
Zudem kam die Anforderung, im Erdgeschoss zwei Ladenlokale zu entwickeln, die sich zur öffentlichen Verkehrsfläche hin öffnen sollten.
Die südwestliche Gebäudekante musste als Brandwand ausgebildet werden, um die nachbarschaftlichen und baurechtlichen Schutzziele sicher zu stellen.
Trotz der dadurch nur von drei Seiten möglichen Belichtung des Baukörpers würde ein großzügiges Treppenhaus durch hintereinander geschaltete geradläufige Treppen geschaffen, was über große Fensterflächen im Nordwesten ausreichend mit Tageslicht versorgt wird.
Das rückwärtige Treppenhaus erschließt die insgesamt 7 Wohneinheiten und ermöglicht einen zusätzlichen Zugang zum ersten Ladenlokal, welches sich über zwei Ebene erstreckt.
Die Wohnungen bieten durch ihre unterschiedlichen Größen einen guten Mix vom Studio bis zur Vierpersonen-Wohnung. In frühen Gesprächen mit den späteren Erwerbern konnten individuelle Wünsche in der Planung berücksichtigt werden.
Die klare Lochfassade gliedert den Hauptkörper, der nach vier Geschossen in einen Klinkergiebel endet.
Durch die vorgehängten Balkone zur Einfahrtssituation Windmühlenstraße verliert der Baukörper seine durch den Zuschnitt des Grundstücks stark ausgeprägte Vertikale.
Diese Höhe nimmt der Baukörper aber zur Königstraße hin ganz bewusst auf, um der Kreuzung eine klare Kante zu liefern.
Das Projekt ist seiner städtebaulichen Bedeutung gerecht geworden und konnte – auch wenn es als Investorenprojekt umgesetzt wurde – architektonische und gestalterische Elemente aufnehmen, um die Zufahrt zur Innenstadt von Vreden aufzuwerten.
Nicht zuletzt durch den Wunsch der Stadt Vreden das Bauvorhaben baurechtlich durch den Vorhaben- und Erschließungsplan zu fixieren, wurde diese Qualität frühzeitig gewährleistet. Gleichzeitig konnte der Investor auf dieser Basis die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens sicherstellen.
Dieses Projekt zeigt, wie wichtig es ist, von Beginn an mit allen Beteiligten an einem Strang zu ziehen, um im Ziel auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit zurück zu schauen.